09. und 10. September, Ruhetage in Prag

english text below the pictures

Ich habe mich entschieden, den Ruhetag zu verdoppeln. Damit bin ich jetzt eigentlich einen Tag im Verzug. Aber dafür konnte ich gestern noch die Ausstellung mit Fotografien gegen Rechtsextremismus ansehen, an der auch mein bester Berliner Freund Norman Behrendt beteiligt ist.

Am Morgen habe ich mit meiner Frau die älteste noch aktiv betriebene Synagoge Europas in der Altstadt von Prag angesehen. Dann habe ich mir noch eine Wanderhose gekauft bei der man die Hosenbeine abnehmen kann, denn in den letzten Tagen bin ich wegen der Wärme fast nur mit aufgekrempelten Hosenbeinen gelaufen.

Am Nachmittag musste ich noch ein Bild von der Karlsbrücke machen. Eigentlich ist die ja totfotografiert. Aber da Johann Gottfried Seume nachweislich diese Brücke überquert hatte, brauchte ich ein Bild.

Mit Norman und seinen Prager Freundinnen und Freunden Tomasz, Mario und Janka waren wir abends noch ein Bier trinken. Jeder hat von seinen aktuellen Projekten berichtet. Norman war stolz, dass er von seinem letzten Buch 7 Stück in Prager Buchhandlungen verkaufen konnte.

Heute habe ich mir die Nationalgalerie angesehen, während meine Gattin eine Bootstour auf der Moldau machte. Den Nachmittag verbrachte ich mit Veronika J., einer fleißigen Unterstützerin von Seumes Ideen. Sie brachte ihre Freundin Barbara mit, die einige Jahre in Berlin gelebt hat.

Ich musste feststellen, dass ich nach 8 Tagen ununterbrochenen Marschierens, meistens mehr als 30 Kilometer am Tag, doch ziemlich erschöpft war. Daher gedenke ich, die Intervalle zu Ruhetagen etwas zu verkürzen oder das Tagespensum zu reduzieren. Erleichterung wird mir aber auch der Umstand verschaffen, dass ich mein Gepäck um einiges verringert habe, was nun mit meiner Frau zurück nach Berlin geht. So werde ich z.B. im Vertrauen auf freundliche Gastgeber meinen Schlafsack nicht länger mitführen und stattdessen nur ein Inlay, also eine Art Laken dabei haben.

In den letzten beiden Tagen war ich dann doch noch ca. 10 bzw. 5 km auf den Beinen. Gleichwohl haben sich heute die Füße deutlich besser angefühlt. Und es war einfach super, dass sich meine Frau als „Groundsupport“ auf den Weg nach Pag gemacht hat, einiges mitgebracht, anderes mitgenommen hat.

Der heilige Nepomuck auf der Karlsbrücke

I decided to double the rest day. So now I’m actually a day behind. But instead I was able to see the exhibition of photographs against right-wing extremism yesterday, in which my best Berlin friend Norman Behrendt is also involved.
In the morning, I went with my wife to see Europe’s oldest synagogue still in operation in the Old Town of Prague. Then I bought a pair of hiking trousers with detachable legs, because in the last few days I’ve been walking almost exclusively with my trouser legs rolled up because of the heat.

In the afternoon, I had to take a picture of Charles Bridge, which is actually photographed to death. But since Johann Gottfried Seume is known to have crossed this bridge, I needed a picture.

We had a beer with Norman and his Prague friends Tomasz, Mario and Janka in the evening. Everyone talked about their current projects. Norman was proud that he was able to sell 7 copies of his latest book in Prague bookshops.

Today I went to see the National Gallery, while my wife took a boat trip on the Vltava. I spent the afternoon with Veronika J., a diligent supporter of Seume’s ideas. She brought along her friend Barbara, who lived in Berlin for several years.

I had to admit that after 8 days of continuous marching, mostly more than 30 kilometres a day, I was quite exhausted. Therefore, I plan to shorten the intervals to rest days or to reduce the daily workload. I will also be relieved by the fact that I have reduced my luggage by quite a bit, which will now go back to Berlin with my wife. For example, relying on friendly hosts, I will no longer carry my sleeping bag and instead only have an inlay, i.e. a kind of sheet.