Tag 3 von Meißen nach Dresden, 30 km

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Ich laufe von Meißen auf dem rechten Elbufer über die Wiesen der Elbe zwischen Meißen und Cosswig, eine Landschaft wie sie Caspar David Friedrich gesehen hat, gewiss auch Seume, nur dass neben mir die Bundesstraße lärmt vom anderen Ufer des Flusses. Hinter Meißen an den Elbhängen bemerkenswerte Villen, fast kleine Schlösschen, und wenig Industrie in der Nähe des Flusses. Auf den Wiesen grasen Pferde, zuweilen auch Rinder. Nichts deutet jedoch auf große Landwirtschaft, obwohl die Wiesen fett und grün sind nach dem Sommer der Dürre. Die Elbe führt normales Wasser, vielleicht weil es in den letzten Tagen im Gebirge und auch in Dresden einigen Regen gab, nicht jedoch entlang der Strecke die ich bisher gewandert bin.

Vor Coswig rieche ich das Meer und folge der Elbe in meiner Phantasie in umgekehrter Richtung auf dem Radweg, auf dem ich nun weitere Strecken laufe. Dann sehe ich, was da an den Geruch von Algen erinnert: ein aufgelassenes Rotkohlfeld.

Vor Coswig entfernt sich der Weg von der Elbe, man geht durch eine dröge Kleinstadt mit einiger Industrie. Immerhin kommt man an einem guten Bäcker vorbei. Aber in Kötschenbrodas folgt Trost mit einem bemerkenswerte Dorfanger, gesäumt von zahlreichen Ausflugslokalen, perfekt für meine Mittagspause. Von dort zweigt der Elberadweg wieder in die Wiesen. Man folgt dem Deich mit Massen von Radfahrern an diesem Samstag voller Sonne.

Auf dem Elbwiesen kann man bleiben, und schneidet dann hinter Radebeul einen Bogen der Elbe, indem man über die Wiesen eines Überflutungsarmes läuft, der nur bei Hochwasser unpassierbar ist. So unterquert man die Autobahn und hat von der Uferpromenade hinter Pieschen in der Leipziger Vorstadt Dresdens einen fernen Canalettoblick auf Frauenkirche, Zwinger und die Hofkirche als Silhouetten über der Elbe. Schon taucht man in das bunte Gewusel der Neustadt ein, bis man mit der Fähre nach Johannstadt übersetzt. Quartier hatte ich bei meiner Cousine in einem gediegenen Villenviertel in Dresden Striesen, einer hervorragenden Köchin (und Ärztin). Und weil das kostenlos war, gehen heute 70 € in den Topf für die Ukraine.

Meinen Füßen geht es gut. Problematisch ist eher die Sonne. Zu einem Sonnenschutzspray habe ich zusätzlich ein langärmeliges Hemd getragen. Was also will man mehr?

Die Tour auf Komoot findet man hier.

Hätte Caspar David Friedrich so finden können
Coswig
Canalettoblick aus der Ferne
Dresden Neustadt
Fähre nach Johannstadt, wieder Canaletto

Day three of the journey. I walk from Meißen on the right bank of the Elbe across the meadows of the Elbe between Meißen and Cosswig, a landscape like Caspar David Friedrich saw it, certainly also Seume, except that next to me the main road is noisy from the other bank of the river. Behind Meissen, on the slopes of the Elbe, remarkable villas, almost small castles And little industry near the river. Horses graze in the meadows, sometimes even cattle. Nothing, however, indicates large-scale agriculture, although the meadows are fat and green after the summer of drought. The Elbe has normal water, perhaps because there has been some rain in the mountains and also in Dresden in the last few days, but not along the route I have walked so far.

Before Coswig I smell the sea and follow the Elbe in my imagination in the opposite direction on the cycle path on which I now continue to walk. Then I see what reminds me of the smell of seaweed: an abandoned red cabbage field.

Before Coswig, the path moves away from the Elbe, and I pass through a dull little town with some industry. At least you pass a bakery. But in Kötschenbrodas, consolation follows with a remarkable village green, lined with numerous restaurants, perfect for my lunch break. From there, the Elbe cycle path branches off again into the meadows. You follow the dyke with crowds of cyclists on this Saturday full of sun.

You can stay on the Elbe meadows, and then cut a bend in the Elbe behind Radebeul, walking across the meadows of a flood arm that is only impassable at high tide. So you cross under the motorway and from the riverside promenade behind Pieschen in Dresden’s Leipzig suburb you have a distant Canaletto view of the Frauenkirche, Zwinger and Hofkirche as silhouettes above the Elbe. You’re already immersed in the colourful hustle and bustle of Neustadt, until you take the ferry to Johannstadt. I stayed with my cousin, an excellent cook, in a dignified villa district in Dresden Striesen. And because it was free of charge, 70 € will go into the pot for Ukraine today.

My feet are fine. The sun is more of a problem. I wore a long-sleeved shirt in addition to a sunscreen spray. So what more could you want?