Tag 62 der Reise, von Bologna nach Castel San Pietro Terme, 25 km

Heute war kein aufregender Tag. Die meiste Zeit bin ich auf der schnurgeraden Via Emiglia, einer alten Römerstraße gelaufen, bzw. auf dem, was davon heutzutage zu sehen ist. Schnurgerader Asphalt, mal mit, mal ohne Fußweg.

Der Himmel war trüb. Und es war merkwürdig ruhig in der Stadt. Bis mir klar wurde: heute ist ein Feiertag in Italien. Der damit zusammenhängende Brückentag erklärt auch, warum ich plötzlich mit heftigen Hotelpreisen konfrontiert war.

Auf dem Weg aus Bologna passierte ich ausnahmsweise mal keine Industriehallen, sondern ganz akzeptable Neubaugebiete, die gut mit Bäumen durchsetzt sind, und immer wieder in Parks münden. Am Stadtrand gab es dann sogar eine Art „Zehlendorf“ mit vielen schicken Häuschen und perfekt angelegten Radwegen. Erstaunt haben mich die Entfernungen zur Altstadt. In Bologna gibt es Oberleitungsbusse, die sich aber oft die Routen mit Dieselbussen teilen.

Einzige Abwechslung heute: ein Volkslauf im Süden von Bologna. Da kamen mir diverse Jogger und Walker entgegen. Die Strecke war an den Straßenüberquerungen gesichert, was auch mir zugutekam, denn ich ging teilweise die gleiche Strecke, nur in umgekehrter Richtung. Mit einem der Streckenposten, Chris, einem belgischen Arzt in meinem Alter, kam ich ins Gespräch, denn er konnte perfekt Deutsch. Schließlich wurde ich noch eingeladen, Nutznießer eines Getränkestandes zu werden.

Auch zahlreiche Radfahrer waren heute unterwegs. Man sieht eigentlich nur zwei Arten von Radfahrern: Migranten, die offenbar kein Auto haben, und meist heruntergekommene Tourenräder benutzen. Die andere Gruppe sind Herrn zwischen 40 und 70, die mit ihren Carbonbikes per Auto zu irgendwelchen Parkplätzen fahren, um von dort im Rudel eine Runde zu drehen. Die sind dann aufgedonnert mit Funktionskleidung und Sonnenbrillen und fahren meist auf der Straße. Radwegen wollen die offenbar nicht. Und die andere Gruppe ist als Lobby zu klein, um Radwege einzufordern. Ausnahmen bestätigen die Regel.

 Feiertagsruhe hatte ich ansonsten auf der Via Emiglia nicht. Einzig die LKWs blieben mir erspart.

Auf meiner Routekarte wurden mir zwei antike Ruinen angezeigt. Allerdings entpuppten diese sich als wenig aufregende flache Grabungsstätten. Außer provisorischen Zäumen und Abdeckungen gab es nichts zu sehen.

Un hire gehts zur Route auf Komoot: https://www.komoot.de/tour/969986494?ref=wtd

Wendestelle
Urban Gradening am Rand von Bologna
Alte Kieswerke sind eigentlich Landart
Anders als zu Seumes Zeit führen die Flüsse kaum Wasser
Kohlfeld
Autowerkstatt
Via Emiglia
Trailersiedlung. Dachte, so was gäbe es nur in den USA
Grabungsstätte
Straßenwärterhaus an der Via Emiglia,, die Häusschen findet man oft, sie stammen aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts

Day 62 of the trip, from Bologna to Castel San Pietro Terme, 25 km.

Today was not an exciting day. Most of the time I walked on the dead straight Via Emiglia, an old Roman road, or what can be seen of it nowadays. Dead straight asphalt, sometimes with, sometimes without a footpath.

The sky was cloudy. And it was strangely quiet in the city. Until I realized: today is a holiday in Italy. The associated bridge day also explains why I was suddenly confronted with hefty hotel prices.

On the way out of Bologna, I passed for once no industrial halls, but quite acceptable new developments, which are well interspersed with trees, and always end in parks. On the outskirts of the city, there was even a kind of „Zehlendorf“ with many chic little houses and perfectly laid-out bike paths. I was surprised by the distances to the old town. There are trolley buses in Bologna, but they often share routes with diesel buses.

The only change today: a popular run in the south of Bologna. There I was met by various joggers and walkers. The route was secured at the road crossings, which also benefited me, because I walked partly the same route, only in the opposite direction. With one of the course marshals, Chris, a Belgian doctor at my age, I got into conversation, because he could speak perfect German. Finally, I was invited to be the beneficiary of a beverage stand.

There were also numerous cyclists on the road today. You really only see two types of cyclists: migrants who apparently don’t have cars and mostly use run-down touring bikes. The other group are gentlemen between 40 and 70, who drive with their carbon bikes by car to some parking lots, in order to turn from there in the pack a round. They are then dressed up in functional clothing and sunglasses and usually ride on the road. They obviously don’t want bike lanes. And the other group is too small a lobby to demand bike lanes. Exceptions confirm the rule.

Holiday rest I had otherwise on the Via Emiglia not. Only the trucks were spared me on the holiday.

On my route mpa I was shown two ancient ruins. However, these turned out to be unexciting shallow excavation sites. Except for temporary fences and covers, there was nothing to see.