Tag 32 der Reise, von Mürzhofen nach Mautstatt, 29 km

Der Tag begann mit Nieselregen, Nebel und dem üblichen Dauerlärm der Täler, der bis zum Abend nicht enden wollte.

Das Stadtgebiet von Bruck an der Muhr habe ich zwar durschritten, aber nur in seinen Randgebieten. Man kommt vorher noch durch Kapfenberg, wo ich in einer Bäckerei Kuchen und Tee als zweites Frühstück nahm. Aber bis dahin war die Bundesstraße mein ständiger Nachbar. Nach Bruck folgte ich im Wesentlichen dem Lauf der Muhr, einem Fluss der hier ordentlich Wasser führt, nachdem er sich mit der Mürz vereinigte. Die Muhr geht in großen Bögen durch das Tal, es gibt diverse Staustufen und Kraftwerke und die Eisenbahn nach Graz. Meine Erkältung fühlte sich ganz gut an, aber das feucht-kalte Wetter ist nicht wirklich hilfreich. Immerhin waren meine Füße fit, jedenfalls bis Übelstein (!), dann jedoch, auf dem letzten Viertel der Strecke, machte die alte Freundin Blase unter dem linken Fußballen Terror. Man denkt immer „Gottseidank, abgeheilt!“. Aber unter Dauerbelastung geht das nicht so schnell, wie ich es gerne hätte. Das macht sich immer erst am Nachmittag bemerkbar, aber dann unerbittlich. Also schlich ich dahin, drehte den Fuß mal so, mal so, machte nochmal Pause in einem Cafe in Kirchdorf. Dort Gulaschsuppe mit einer rumschleimenden Dirndlkellnerin, die offenbar meinte, ihr Service bestünde darin, mit jedem Gast ewig Belangloses zu labern, während ich auf einen Nachtisch hoffte. Bin dann ohne Nachtisch davongezogen und hab mürrisch an der Theke gezahlt.

Was mir an Österreich noch ins Auge fällt, ist die Leidenschaft für Hinweisschilder aller Art. Dazu hatte ich vor einigen Tagen schon was geschrieben, aber es bedarf einer weiteren Würdigung.

Schlimm sind Kreuzungen und Kreisverkehre. Kreisverkehre, in denen man stundenlang im Kreis fahren müsste, wenn man alle Schilder und Wegweiser lesen will, die da dichtgedrängt stehen. Und da rede ich nicht von den weltweit üblichen Hinweisen auf Reiseziele, nein, jeder Arzt, jeder Tischler, jeder Bäcker, jeder Hühnerzüchter bekommt einen eigenen grünen amtlichen Hinweispfeil. Dazu natürlich noch die üblichen Werbetafeln für die Ketten dieser Welt. Aber es gibt noch ganz andere Extreme.

Fußwege sind natürlich mit dem entsprechenden Verkehrszeichen (Gebotszeichen) versehen. Wenn der Fußweg aber durch eine einmündende Nebenstraße auf freiem Feld unterbrochen wird, muss an diese Stelle ein Verkehrszeichen, welches uns erklärt, dass jetzt an dieser Stelle der Fußweg endet, und vier Meter weiter steht dann erneut ein Verkehrszeichen, dass der Fußweg wieder beginnt.

An jedem dritten Haus befinden sich Tafeln von Heizungsfirmen, Elektrikern, Dachdeckern usw. Zunächst dachte ich: Respekt! Beeindruckende Handwerkerdichte! Bis ich kapierte, dass diese Schilder offenbar noch Jahrzehnte die Zäune zieren, wenn Huber Seppel da mal einen Wasserhahn gewechselt hat.

An jeder dritten Grundstückseinfahrt wird darauf hingewiesen, dass dort „Privatgrund“ ist, und was dort alles verboten ist: Betreten, Halten, Parken, und wenn man dennoch parkt, wird man abgeschleppt, und natürlich angezeigt… An der etwa zwölf Meter langen Fassade eines Mehrfamilienhauses drei (!) metergroße (d.h. etwa doppelt so groß wie das offizielle Verkehrszeichen) Parkverbotsschilder, dazu natürlich noch weitere Schilder mit Erläuterungstexten.

Aber auch in der Gemeinschaftsküche der Pension von Hildegard Cresnik mahnt keineswegs nur EIN Schild, dass diese sauber zu halten ist. Ich glaube, wenn man noch 10 weiter Schilder hin klebt, putzt sich die Küche von selbst.

Aber nichts gegen die Cresniks, beide über 70, und offenbar mit einem großen Herzen für Kletterer und Wanderer, denn die Zimmer gibt es für 28 € inkl. Führstück. Zimmer, in denen es wie in der guten alten Zeit noch ein Waschbecken gibt, für alles andere muss man über den Flur. Die beiden wollten mir am liebsten noch alles einpacken, was vom Frühstück übrig war.

Ich konnte endlich heiß duschen, denn der „Turmwirt“ hatte das Thema Warmwasser auch am Morgen noch nicht auf die Reihe bekommen, aber in der Nacht dann doch noch Schweißausbrüche.

Die Tour auf Komoot: https://www.komoot.de/tour/941875940?ref=wtd

Felder hinter Mürzhofen
Dieses Schild war mir das liebste
Schilder, Schilder, Schilder…
Ein zirkus in Kapfenberg, Gleich neben dem Straßenkreuz.
Unter der Autobahnbrücke an der Muhr
Im Tal der Muhr
Streuobst hinter Stacheldraht
Die aufgestaute Muhr
Das Stauwerk Zlatten
Zulaufkanal zum Wasserkraftwerk

The day began with drizzle, fog and the usual continuous noise of the valleys, which would not end until the evening.

The urban area of Bruck an der Muhr I have passed through, but only in its outskirts. One comes before still by Kapfenberg, where I took in a bakery cake and tea as second breakfast. But until then, the federal highway was my constant neighbor. After Bruck, I essentially followed the course of the Muhr, a river that carries a fair amount of water here after it merged with the Mürz. The Muhr goes through the valley in large bends, there are various barrages and power plants, and the railroad to Graz. My cold was feeling pretty good, but the damp cold weather isn’t really helping. At least my feet were fit, at least until Übelstein (!), but then, on the last quarter of the route, the old friend blister under the left ball of the foot made terror. You always think „Thank God, healed!“. But under continuous load, it doesn’t go as fast as I’d like. It always makes itself felt in the afternoon, but then relentlessly. So I crept along, turned my foot this way and that, took another break in a cafe in Kirchdorf. There goulash soup with a rumschleimenden Dirndlkellnerin, which apparently meant, her service would consist of babbling with each guest forever trivial, while I hoped for a dessert. I left without dessert and paid grumpily at the counter.

Another thing that catches my eye about Austria is the passion for signs of all kinds. I had already written something about this a few days ago, but it needs further appreciation.

Bad are intersections and traffic circles. Traffic circles, where you would have to drive in circles for hours if you want to read all the signs and signposts that are crowded there. And I’m not talking about the usual worldwide signs for travel destinations, no, every doctor, every carpenter, every baker, every chicken farmer gets his own green official signpost. In addition, of course, the usual advertising boards for the chains of this world. But there are quite other extremes.

Footpaths are of course provided with the appropriate traffic sign (command sign). But if the footpath is interrupted by a side road in the open countryside, there must be a traffic sign explaining that the footpath ends at this point, and four meters further on there is another traffic sign explaining that the footpath begins again.

At every third house there are signs of heating companies, electricians, roofers, etc. At first I thought: Respect! Impressive density of craftsmen! Until I realized that these signs will apparently adorn the fences for decades to come, once Huber Seppel has changed a faucet there.

At every third property entrance, it is pointed out that there is „private property“, and what is forbidden there: Entering, stopping, parking, and if you park anyway, you will be towed away, and of course reported… On the approximately twelve meter long facade of an apartment building, three (!) meter-sized (i.e. something twice as big as the traffic sign) no-parking signs, plus of course more signs with explanatory texts.

But also in the common kitchen of Hildegard Cresnik’s guesthouse there is by no means only ONE sign warning to keep it clean. I think that if you put up 10 more signs, the kitchen will clean itself.

But nothing against the Cresniks, both over 70, and apparently with a big heart for climbers and hikers, because the rooms are available for 28 € including guide piece. Rooms where there is still a sink as in the good old days, for everything else you have to cross the hall. The two wanted to pack me most still everything that was left over from breakfast.

I was finally able to take a hot shower, because the „Turmwirt“ had not yet gotten the issue of hot water in the morning, but then in the night sweats.

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