Tag 37 der Reise, von Sentilij nach Spodnje Hoce, 30 km

07. Oktober 2022,

Slowenien hat sich nach der Ankunft gestern heute von seiner besten Seite gezeigt. Eigentlich begann diese beste Seite schon gestern Abend, denn als ich nach vergeblichem Klingeln vor der Haustür des Quartieres saß und dann endlich im neuen Netz Empfang hatte, und die Eigentümerin anrief, erklärte diese, ich könne hinter dem Haus ganz einfach die Ferienwohnung gehen, denn die sei nicht abgeschlossen, und sie selbst sei noch unterwegs. Dort fand ich dann alle Annehmlichkeiten, vor allem einen Wasserkocher für meinen Tee.

Heute Abend ging es mir ähnlich: ich fand nicht mal eine Klingel an meinem Quartier, also öffnete ich nach einigem Rufen beherzt die Haustür und stand mitten in einem Büro mit mehreren Arbeitsplätzen, Rechnern, Druckern usw. Nur die Katze schaute mich erstaunt an. Auch da nützte Rufen nichts. Also ging ich hinters Haus und fand die Gastgeberin in einen Schwatz und das Putzen von Fischen vertieft. Die stellte mir dann noch eine beachtliche Schüssel Wachteleier, Öl und Weißbrot hin, so dass ich mit ein gutes Essen machen konnte und sogar noch etwas für das Frühstück übrig ist. Tee gab es auch, denn in Maribor, welches ich heute querte, fand ich endlich einen Teeladen. Heute früh hatte ich die letzten Krümel aufgegossen. Es naht die Teewüste Italien….

Verblüffend ist übrigens, dass mein Tee an jedem Ort deutlich anders schmeckt, weil das Wasser immer sehr verschieden ist.

Heute nun erneut ein fußbeschwerdenfreier Tag, der mit Nebel über den Senken begann, und eine Sonne hatte, die unaufhörlich Freude spendete. Dazu eine Landschaft wie sie (bis kurz vor Marborg) lieblicher kaum sein konnte. Da lass ich besser die Bilder sprechen, siehe unten. Ein Paar am Weg lud mich ein, meine Wasserflasche aufzufüllen. Das mündete dann in die Verkostung des Hausweines. Ich nahm nur ein winziges Becherchen der Sauvignon und merkte es augenblicklich im Kopf. Wärme und körperliche Anstrengung…Beide sprachen perfekt deutsch, so dass wir auch ein wenig über die Sorgen der Weinbauern (Energie für die Kühlung, Treibstoff, vor allem aber stark verteuerte Düngemittel) sprechen konnten. Meine Gesprächspartner haben drei Enkel. Und direkt neben der Scheune hat Opa eine kleine Eishockeyarena für die Enkel gebaut, in der man aber auch Fußball spielen kann. Im Winter werden hier bis zu minus 20°C.

Die Häuser hier sehen an offensichtlichem Wohlstand denen in Österreich in nichts nach. Auffallend ist, dass sie oft allein oder in kleinen Gruppen auf Anhöhen stehen, und nicht wie in Deutschland zu Dörfern zusammengeballt in den Tälern. Viele Höfe haben keine Zäune. Viel Häuser sind mit Wärmepumpen ausgestattet. Diese verstreute Bebauung sieht einerseits schön aus, es gibt aber entsprechend selten auch Bushaltestellen zu sehen.

Maribor habe ich entlang einer Bundesstraße betreten, neben der auch die Eisenbahn verläuft, die gerade saniert wird. Ich habe einen kleinen Abstecher in die Innenstadt gemacht. Da gibt es einige Plätze und Straßen mit schön sanierten Altbauten. Aber mein wichtigster Anlaufpunkt war der Teeladen in einer Mall am anderen Ufer der Drau. Es gibt sehr viele junge Leute im Stadtbild und allen Ernstes auch viele Radfahrer, die sogar die hier vorhandenen Mieträder nutzen.

Der Weg aus der Stadt führt erneut durch diverse Neubaugebiete mit ein wenig Tristess. Dann durchquert man ein Wäldchen und schon steht man wieder auf Feldern. So endet mein Tag wie er begann: auf dem Dorf.

Und hier der Link zu Kommoot: https://www.komoot.de/tour/946508630?ref=wtd

Versuch eines Casinos auf dem Lande
Neugier
Gras
Gedenktafel am Haus des Partisanen
Ich mag gestaffelte Horizonte
An der Straße
Auf dem Hügel
Straße nach Maribor
Von der Brücke über die Drau

Slovenia showed its best side today after arriving yesterday. Actually, this best side already started yesterday evening, because when I sat in front of the front door of the accommodation after ringing the bell in vain and then finally had reception on the new network, and called the owner, she explained that I could easily go to the holiday flat behind the house, because it was not locked. There I found all the amenities, especially a kettle for my tea.

Tonight, it was similar: I couldn’t even find a doorbell at my quarters, so after some shouting, I courageously opened the front door and stood in the middle of an office with several workstations, computers, printers, etc. Only the cat looked at me in amazement. Only the cat looked at me in amazement. Shouting didn’t help there either. So I went to the back of the house and found the hostess engrossed in a chat and cleaning fish. She then put out a considerable bowl of quail eggs, oil and white bread so that I could have a good meal and even have some left over for breakfast. There was also tea, because in Maribor, which I crossed today, I finally found a tea shop. This morning I had brewed the last crumbs. The tea desert of Italy is approaching….

By the way, it’s amazing that my tea tastes different in every place, because the water is always very different.

Today was another day free of foot complaints, which began with fog over the valleys and had a sun that was a constant source of joy. In addition, the landscape could hardly have been lovelier (until shortly before Marborg). I’d better let the pictures speak for themselves, see below. A couple along the way invited me to fill up my water bottle. This then led to a tasting of the house wine. I took just a tiny cup of the Sauvignon and instantly noticed it in my head. Warmth and physical exertion…Both spoke perfect German, so we were also able to talk a little about the worries of the winegrowers (energy for refrigeration, fuel, but above all greatly increased prices for fertilisers). My conversation partners have three grandchildren. And right next to the barn, grandpa has built a small ice hockey arena for the grandchildren, but you can also play football in it. In winter it gets down to minus 20°C here.

The houses here are in no way inferior to those in Austria in terms of obvious prosperity. It is striking that they often stand alone or in small groups on hills, and not clustered together in villages in the valleys as in Germany. Many farms have no fences. Many houses are equipped with heat pumps. This scattered development looks beautiful on the one hand, but there are correspondingly few bus stops to be seen.

I entered Maribor along a main road, next to which also runs the railway, which is being renovated. I made a small detour into the city centre. There are some squares and streets with beautifully renovated old buildings. But my main port of call was the tea shop in a mall on the other bank of the Drava. There are a lot of young people in the cityscape and, in all seriousness, a lot of cyclists who even use the rental bikes available here.

The way out of town leads again through various new housing estates with a bit of dreariness. Then you cross a small forest and find yourself back in the fields. So my day ends as it began: in the village.