Zehn Arten zu vergessen
Die in Berlin lebende Autorin Uta Ackermann hat zehn Texte zu zehn Gegenständen geschrieben, die in ihrem Leben eine besondere Bedeutung hatten. Die teils banalen Dinge tauchen wie Metaphern der Existenz immer wieder in ihrem Leben auf, stehen für skurrile, tragische und fatale Begegnungen. Die Dinge sind Bilder politischer Zustände, mit denen die Autorin in der DDR, in der Sowjetunion und in gegenwärtig existierenden Staaten konfrontiert wurde. Die Texte wie die Dinge sind Träger einer komprimierten Autobiographie.
Ich bin Uta Ackermann Mitte der achtziger Jahre für wenige Tage, die in einen kurzen, aber intensiven Briefwechsel mündeten, begegnet. Dem folgte eine Phase des nichts voneinander Wissens, nichts voneinander Hörens, die siebenundzwanzig Jahre andauerte. Erst vor kurzem begegnete ich der Autorin erneut und es entstand die Idee zu einem gemeinsamen Projekt. Ich habe von den verwahrten Gegenständen sorgfältig inszenierte Fotografien angefertigt. Die Dinge und die biografischen Stationen der Autorin haben auf diese Weise eine zweite Ebene gefunden.
Das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit: einzeln nummerierte schwarze Schachteln in einer Auflage von siebenundvierzig Exemplaren (47+2 AP). Sie enthalten jeweils zehn Fotografien als Handabzüge des Autors auf hochwertigem Papier im Format 85 x 68 mm. Auf der Rückseite jeder Fotografie wurde auf einem gefalteten Blatt der zugehörige Text appliziert. In jedem der Kartons befindet sich ein Passepartout, passend zu den Fotografien geschnitten, und ein Zertifikat, welches die Echtheit, die Autorenschaft und die autorisierte Ausführung der Prints bescheinigt.
Das Projekt wird erstmals am 11. Dezember 2015 in der Carpentier Galerie in Berlin gezeigt. In der Ausstellung werden die Motive als Drucke in einer Auflage von jeweils 5 + 1 AP im Format 58 x 40 cm gezeigt.